Die Kunst des Zeitmanagements: Wie ich (versuche) die Schreibdisziplin zu meistern
Zeitmanagement und Schreibdisziplin – zwei Begriffe, die wie perfekte Verbündete klingen, sich in der Realität jedoch oft wie Gegenspieler anfühlen. Wer schreibt, kennt die Herausforderung: Man macht Pläne, setzt sich Ziele und hat den festen Willen, diese auch umzusetzen. Doch dann kommt das Leben dazwischen – mit all seinen Überraschungen, Aufgaben und Ablenkungen.
Der Alltag als Gegner meiner Pläne
Ich kenne das nur zu gut. Ich erstelle akribisch Listen, plane Schreibsessions und gehe hochmotiviert an die Sache. Doch bevor ich es mich versehe, fordert der Alltag Tribut: dringende Aufgaben im Job, familiäre Verpflichtungen oder ein spontaner Anruf von Freunden, die vorbeischauen wollen. Und schon wird mein gut durchdachtes Zeitmanagement zu einem Flickenteppich aus gestohlenen Momenten.
Das Ergebnis? Meine Produktivität leidet. Die Seiten, die ich schreiben wollte, bleiben leer, und das schlechte Gewissen wächst – eine unvermeidbare Begleiterscheinung, die wir Kreativen nur allzu gut kennen.
Der Zeitfresser „Unterschätzung“
Einer meiner größten Fehler während der Arbeit an meinem Debütroman war es, den Zeitaufwand massiv zu unterschätzen. Schreiben, Überarbeiten, Korrigieren – das alles dauert oft viel länger, als man es sich vorstellt. Besonders, wenn man nicht nur ein Buch schreiben, sondern es auch zu einem Werk formen will, auf das man stolz sein kann.
Die Folge? Schlaflose Nächte, unerledigte To-dos und der ständige Nervenkitzel, den eigenen Deadlines hinterherzulaufen. Ich war manchmal so gestresst, dass ich nicht einmal die kleinen Erfolge genießen konnte, die ich zwischendurch erzielt habe.
Was ich gelernt habe
Doch genau diese Stolpersteine haben mich etwas Wichtiges gelehrt: Flexibilität und Selbstfürsorge. Es geht nicht immer darum, stur an einem Plan festzuhalten. Manchmal muss man Puffer einplanen – für unvorhergesehene Ereignisse, für das Leben, das einfach passiert.
Ich habe auch gelernt, realistische Zeitrahmen zu setzen (zumindest arbeite ich daran). Es ist besser, sich kleine Etappen vorzunehmen, die machbar sind, als mit überzogenen Erwartungen in Frust zu versinken. Und das Wichtigste? Sich selbst zu verzeihen, wenn man einmal hinterherhinkt. Es ist okay, wenn der perfekte Plan mal scheitert. Kreativität lässt sich nicht immer in starren Zeitrahmen pressen.