Enemies-to-Lovers trifft auf High Fantasy – doch leider bleibt die Tiefe hinter dem Schleier verborgen.
- Reihenauftakt: Band 1 - Die Veiled-Kingdom-Serie
- Genre: Fantasy
- Bewertung: ⭐⭐ (2/5)
Mit „The Veiled Kingdom“ präsentiert Holly Renee den Auftakt einer düsteren Romantasy-Reihe, die mit einem geheimnisvollen Königreich, einer "starken" Protagonistin und einem vielversprechenden Enemies-to-Lovers-Plot lockt. Und ja, der Einstieg wirkt atmosphärisch, das Setting dunkel und reizvoll – doch leider hält die Geschichte nicht, was sie zu Beginn verspricht.
Eine Idee mit Potenzial – aber wenig Tiefe
Die Welt, in der die Handlung spielt, wirkt zunächst komplex und düster – ein High-Fantasy-Setting, das neugierig macht. Doch statt diese Welt zu erkunden oder auszubauen, bleibt vieles nur vage angedeutet. Begriffe und politische Zusammenhänge werden erwähnt, aber nicht erklärt, die Regeln der Welt bleiben schwammig. Für ein Genre, das von detailliertem Worldbuilding lebt, ist das leider enttäuschend.
Enemies-to-Lovers ohne echte Spannung
Der Romance-Plot – angelegt als klassische Enemies-to-Lovers-Dynamik – wirkt überhastet und wenig glaubwürdig. Es fehlt an Entwicklung, an Reibung, an emotionaler Tiefe. Stattdessen: schnelle körperliche Anziehung, oberflächliche Dialoge und eine Chemie, die mehr behauptet als fühlbar ist. Die knisternden Szenen mögen für Spice-Fans reizvoll sein, doch sie wirken oft eingeschoben, statt organisch zur Handlung beizutragen.
Stil: Viel Drama, wenig Substanz
Holly Renees Schreibstil ist zwar flüssig, aber es überwiegen klischeehafte Formulierungen und Wiederholungen. Viele Passagen drehen sich im Kreis – innere Monologe ohne echte Erkenntnis, Dialoge ohne Aussage. Es entsteht der Eindruck, dass Seiten gefüllt werden, ohne die Geschichte wirklich voranzubringen. Und das ist schade, denn die Grundidee hat durchaus Potenzial.
Fazit:
Verhüllt bleibt nicht nur das Königreich, sondern auch die Tiefe der Geschichte
The Veiled Kingdom verspricht eine düstere, intensive Fantasy-Romance, doch zurück bleibt der Eindruck: Viele Worte, wenig Substanz. Die Handlung verliert sich zwischen halbgarem Worldbuilding und vorhersehbarer Romance, während emotionale Tiefe und Spannung auf der Strecke bleiben.