Vom Song zu einem Fantasy-Epos

Vom Song zu einem Fantasy-Epos

In unserem Leben gibt es Momente, die wie Funken wirken, die sich ausbreiten und in etwas Größeres, Unerwartetes übergehen. Für mich war es der Beginn einer Reise, die von einem simplen Song zu einer epischen Saga mit fünf Bänden und zahlreichen Kurzgeschichten führte.
Alles begann mit einer Idee, die so simpel war wie ein paar Sätze, um eine Choreografie für einen Tanz zu entwickeln. Doch in diesen Sätzen lag bereits eine ganze Welt verborgen, eine Geschichte, die erzählt werden wollte. Mit jedem weiteren Satz, jedem Kapitel, jedem Abschnitt nahm diese Idee Gestalt an.
Es war nicht schwer für mich, das Genre meiner Geschichte zu wählen. Fantasy war für mich schon immer mehr als nur ein Genre. Es ist eine Zuflucht, eine Leidenschaft, die mich seit meiner Kindheit fasziniert hat. Prinzipiell lese ich so ziemlich alle Genres, aber Fantasy hat stets einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen eingenommen. Die Möglichkeit, dem Alltag zu entfliehen, in fremde Welten einzutauchen und von fantastischen Wesen und Kulturen verzaubert zu werden, ist für mich ein unschätzbares Geschenk.
Es war daher nur naheliegend, dass ich auch in diesem Bereich zu schreiben begann. Hier konnte ich meiner Vorstellungskraft freien Lauf lassen, Geschichten erschaffen, die nicht nur Leser, sondern auch mich selbst in neue Sphären entführten.
Sobald die Idee geboren und das Genre gewählt war, begann die eigentliche Herausforderung: Wie füllt man die essenziellen Eckpunkte seiner Geschichte? Ich hatte einen groben Plot, der zu einem Ziel führte. Doch wie kam ich dorthin? Ein wenig Liebe, ein dunkles Geheimnis, eine Prise Drama, angereichert mit Blut und Action? Das klang schon einmal ganz gut. Aber eine Geschichte braucht mehr als die einzelnen Höhepunkte. Sie braucht einen Weg, der den Leser dorthin führt.
Grundsätzlich bediente ich mich der Rosinen aus dem literarischen Angebot. Fantasysprachen wie in Game of Thrones? Natürlich integriert. Keine sofortige Anbetung eines "Mr. Perfekt" wie bei Sarah J. Maas? Meine Protagonisten tauchten in ein Liebeschaos ein. Die Idee von verbannten Wesen in fremden Welten wie bei Outpost? Definitiv einfließen lassen. Schurken als Helden à la Loki? Meine Figuren sind nicht immer einer Seite zuzuordnen.
Womit wir beim Kern einer jeden guten Geschichte angekommen wären. Die Personen, die die Leser begleiten, mit denen sie mitfiebern und hoffen.
Ich habe eine Schwäche für die Bad Boys dieser Welt. Niemand mag eine Mary Sue, also lautet mein Motto: morally-grey. Aber auch hier gibt es Abstufungen. In meinem Ensemble gibt es einen Sonnenschein, den Dreamboy, den lustigen Sidekick, den bösen Schurken, die zwiegespaltene Heldin und den vom Weg abgekommenen Prinzen.
Zum Aussehen meiner Figuren bin ich zurückhaltend. Einige Details sind wichtig, werden genannt, aber die Länge der Nase oder die Rundheit der Wange spielen keine entscheidende Rolle. Stellt euch meine Charaktere vor, wie sie euch gefallen.
Die Entwicklung meiner Charaktere ist mir hingegen wichtig – wobei nicht jeder auf eine Mindset-Fortbildung geschickt wird. Mein Sonnenschein erlebt ihre Regentage, mein Dreamboy zeigt weniger traumhafte Seiten, und meine zwiegespaltene Heldin betritt einen schmalen Pfad zwischen Gut und Böse. Die Entwicklung ist nicht linear, eher ein Auf und Ab. Es gibt Rückschläge, Hoffnung, das Versprechen, sich zu verbessern, um dann doch wieder in alte Muster zu verfallen. Sie sind alle eben ein bisschen wie wir.
Zu guter Letzt musste ich meinen Charakteren eine Welt erschaffen, in der sie ihre Abenteuer erleben können. Und da ich vermutlich über einen kleinen Götterkomplex leide, lag es nahe, diese Welt selbst zu erschaffen. Ich liebe es, Berge in den Himmel wachsen zu lassen, Wälder zu platzieren und in Höhlen Monster zu verstecken, um meine Helden zu fordern. Ich stelle mir gerne vor, wie es wäre, unter Wasser zu leben, über den Wolken zu schweben oder durch endlose Wüsten zu wandern. Aber eines muss man beim Erschaffen von Welten beachten - es gibt kein Google Maps. Eines meiner anfänglichen Probleme war: Wie lange benötigen die Charaktere von A nach B? Ein Problem, das mich lange auf Trab gehalten hat.
In dieser epischen Saga, die aus einem einfachen Funken entstand, habe ich gelernt, dass die größten Abenteuer oft in den Seiten unserer eigenen Geschichten zu finden sind. Und in jedem Plothole, das wir durchqueren, finden wir eine Gelegenheit, unsere Charaktere und uns selbst weiterzuentwickeln. Es ist eine Reise, die nie endet, solange wir die Feder halten und unsere Fantasie die Welt formt.
Zurück zum Blog